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Nicht nur der Fachmann, sondern auch der Musikliebhaber ist meist im Stande, beim Hören eines ihm unbekannten Werkes die Stilepoche, wenn nicht gar den Komponisten zu erkennen. Eine solche Einheit des Stils existiert heute nicht, was als interessant aber auch als verwirrend empfunden werden kann.

Mein größter Wunsch ist es, an die Errungenschaften früherer Komponisten anzuknüpfen und diese mit den Stilmitteln unserer Zeit zu verknüpfen. Man könnte eine solche Technik als Eklektizismus verurteilen, aber meiner Einschätzung nach haben dies selbst die größten Komponisten so gehalten. (Sogar Mozart, der alles aus dem Handgelenk zu schütteln schien, sagte ehrlich, er habe die wichtigsten Komponisten mehrmals studiert.)

So gehe auch ich den schmalen Weg zwischen Tradition und Moderne, den ich für kaum leichter halte als den von kompromisslosen Künstlern. Doch selbst bei diesen ist die Originalität nicht so selbstverständlich. Denn während Hauer seine Priorität gegenüber Schönberg sogar durch einen Stempel zu dokumentieren suchte, sind Musikwissenschaftler der Ansicht, dass der russische Maler und Komponist Golyscheff noch etwas früher mit Reihensystemen gearbeitet hat.

Die Gretchenfrage für heutige Komponisten scheint mir die nach der Harmonik, falls eine solche überhaupt angestrebt wird. Kandinsky schrieb einst an Schönberg: „Die Dissonanzen von heute sind die Konsonanzen von morgen.“
Bei aller Wertschätzung dieses Malers kann ich diese Prognose nicht teilen. Und woher sollte man dann wieder Dissonanzen nehmen, um eine interessante Farbigkeit zu erreichen?)

Deshalb reicht meine harmonische Palette von für mich unverzichtbaren Dur- und Moll-Akkorden, (die aber niemals kadenzierend verwendet werden) über mit „höheren Obertönen“ angereicherten Dreiklängen und (von mir fast als konsonant empfundenen) Quarten- und Quintenakkorden bis zu freien Dissonanzen und Clustern.

In der Gestaltung des Rhythmus liegt eine große Chance unserer Zeit, wobei die Jazz- und Popmusik, aber auch die balkanische Volksmusik etc. vitale Anregungen bieten. Synkopen, Taktwechsel und variable Metren sind eine Fundgrube für eine interessante rhythmische Gestaltung.

Die dieser Harmonik und Rhythmik adäquate Melodik versuche ich gesanglich zu halte, dabei aber auf Tonleitern und Dreiklangszerlegungen zu verzichten. Selbst fallweise verwendeten 12-ton-Reihen soll man dies nicht gleich anmerken.

Die Form kann sich m.E. aus jedem einzelnen Stück organisch entwickeln. Das weitgehende Verschwinden der „Sonatenhauptsatzform“ und anderer tausendfach bewährter Formschemata wird vom Hörer wohl nicht allzu sehr bedauert. Meine Kompositionen bringen meist deutlich zueinander kontrastierende Passagen, die dann in variierter Form wiederkehren. Die Variationsform gehört zu meinen Präferenzen, und ist praktisch in fast alle meine Werke integriert.

Bei der Instrumentation achte ich auf große Farbigkeit, Plastizität der Themen, und auf den Dialog der Stimmen bzw. Gruppen. Dabei bevorzuge ich die Manual- und Registerwechsel-Technik des von mir besonders verehrten Komponisten Anton Bruckner. Der heute bei fast allen Zeitgenossen anzutreffenden Emanzipation des Schlagwerkapparates trage auch ich gerne Rechnung. Durch mein Schlagwerk-Studium beim Philharmoniker Richard Hochrainer bin ich in der glücklichen Lage, für Percussionisten „gut liegend“ schreiben zu können.

38 ein- od. mehrsätzige Werke für Sinfonieorchester oder Kammerorchester, darunter 13 Instrumentalkonzerte (für: Flöte, Klarinette, Saxophon, Fagott, Trompete, Percussion, Marimba, Tischgedeck, Violine, Viola, Violoncello, Gitarre, Klavier; Doppelkonzert für Violine u. Violoncello)

12 Streichquartette,
3 Streichertrios(2 Vl. u. Viola)
einige Blockflöten-, Saxophon- Holz- und Blechbläsertrios und -quartette
Stücke für praktisch jedes Konzertinstrument und Klavier (9 davon sind auf meiner CD "Klavier und..." zu hören)
Kammermusik zusammen mit Schlaginstrumenten
Mehrere Stücke für Orgel und Blechbläserquartett
Konzertstücke für Klavier, Orgel und Gitarre Solo 4 Werke für Klavier 4-hdg, eines für 2 Klaviere, 1 Werk f. 8 Hände

4 Oratorien: Die 7 Worte Christi am Kreuz (Bariton Solo, Chor u. Streichorch.)
ARS ET AMOR (2 Soli, Chor u. Orch., ev. Klavier)
3 Psalmen (2 Soli, Chor u. Orch.)
WIE EIN BAUM (Chor u. Orch.)
Abendfüllendes Singspiel „RÜBEZAHL“ in der Fassung für Klavier (op-237) und in der Fassung für Sinfonieorchester (op. 238) Libretto: Birgit Zagler
Das Choralbum f. gem. Chor enthält 4-, 6- u. 8-st. Chorwerke. Es gibt auch ein Album mit geistlichen Gesängen für 3- 4-st. Männerchor
Für Gesang gibt es 7 Zyklen zu je 3 Liedern (nach Gedichten von Bruno Ertler, Josef Weinheber, Liane Presich-Petuelli und Birgit Zagler). Einige davon wurden bereits von Josef Wagner (Bass), Norbert Ernst (Tenor), Elisabeth Flechl (Sopran) und anderen Sängern erfolgreich dargeboten.
(Jedes Lied kann in "maßgeschneiderter" Lage ausgedruckt werden!)

Jedes Werk kann auf Wusch zur Ansicht zugesendet werden!